Heute vor zehn Jahren in Datteln Den „Casinos“ ging es an den Kragen

Redakteur
Das Schild einer Spielhalle in Datteln.
Solche Namen wie „City Play“ sollten laut der neuen Verordnung nicht mehr erlaubt sein. © Andreas Kalthoff (Archiv)
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Vor zehn Jahren verabschiedete das Land NRW einen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag. Und der hatte es in sich. Der einfache Teil war noch der: Die insgesamt elf Spielhallen auf Dattelner Stadtgebiet durften sich nicht mehr länger mit fantasievollen Namen schmücken. „Casino König“ oder „City Play“ waren fortan tabu. Stattdessen musste schon von außen klar sein, dass es sich um eine Spielhalle handelt.

Schwieriger wurde es aber bei der neuen Abstandsregelung. Die EU, auf deren Beschluss der neue Staatsvertrag zurückging, wollte einen Mindestabstand zwischen Spielhallen und auch einen zu Schulen und Altenheimen durchsetzen. Doch wie sollte das überhaupt umgesetzt werden?

Wer muss schließen, wer darf bleiben?

Auf diese Frage wusste auch die Stadtverwaltung damals keine direkte Antwort. Zwar galt der neue Abstand von mindestens 350 Metern erst dann, wenn jemand seine Konzession erneuerte oder neu beantragte. Und es wurden auch bis zu fünf Jahre Zeit gewährt.

„Wenn zwei Spielhallen zu dicht zusammen liegen, welche soll dann geschlossen werden?“, fragte sich damals aber das Presseamt. Dementsprechend wollte die Stadt abwarten und schauen, wie es dauerhaft in anderen Städten geregelt wird. Von den insgesamt elf Spielhallen im Stadtgebiet gab es im Jahr 2013 fünf, auf die die Abstandsregelung zutraf.