Verdi ruft kurzfristig zum dritten Warnstreiks in Hertener Kitas auf

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Die Gewerkschaft Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks auf.
Die Gewerkschaft Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks auf. © Friso Gentsch/dpa/Symbolbild
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Die Eltern von Kita-Kindern haben es nicht leicht. Die Corona-Belastungen bis hin zur Schließung ganzer Einrichtungen sind kaum vorbei. Jetzt sorgt der Tarifstreit zwischen Gewerkschaften und kommunalen Arbeitgebern zum wiederholten Mal für neue Einschränkungen.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft zum dritten Mal die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Stadt Herten zu einem ganztägigen Warnstreik auf, und zwar am Donnerstag, 28. April 2022. Im Klartext: In Herten sind die Mitarbeiter/innen der vier städtischen Kitas sowie weiterer Bereiche der Stadtverwaltung (z.B. Jugendamt) dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Hintergrund: Für den öffentlichen Dienst gelten Tarifverträge. Endet deren Laufzeit, müssen sie zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften neu ausgehandelt werden. Das ist jetzt der Fall. Doch auch in der zweiten Tarifverhandlungsrunde für die bundesweit rund 330.000 Beschäftigten im öffentlichen Sozial- und Erziehungsdienst gab es keine keine Bewegung. Die Fronten zwischen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) und der Gewerkschaft sind verhärtet. Letztere will daher vor der dritten Verhandlungsrunde Mitte Mai den Druck erhöhen.

Kampf für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen

Verdi argumentiert, dass nicht nur die Eltern, sondern auch die Beschäftigten zum Beispiel in den Kitas eine harte Corona-Zeit hinter sich haben. Hinzu kämen, so Eric Lobach von der Gewerkschaft ver.di in Recklinghausen, mangelhafte Arbeitsbedingungen, nicht angemessene Gehälter, eine starke Fluktuation und ein sich zuspitzender Fachkräftemangel.

Vor allem städtische Kitas betroffen

Die Streikenden werden am Donnerstag ab 10 Uhr an einer Kundgebung und Demo in Essen teilnehmen. In Herten bedeutet das, dass es zu Einschränkungen vor allem in den städtischen Kitas kommt. Die Kinder werden unter Umständen nur in Notgruppen betreut, auch die Schließung ganzer Einrichtungen (wie die „Pusteblume“ beim ersten Streik am 8. März) ist denkbar. Einzelheiten dazu liegen noch nicht vor.