
„Am Dienstag habe ich das Exemplar in der Gräfte des Schlosses beobachten können, als ich gerade im Schlosspark unterwegs war. So was bekommt man ja nicht oft zu sehen“, sagt Markus Liptow einen Tag später im Gespräch mit unserer Redaktion über seine besondere Entdeckung, die er umgehend mit dem Smartphone filmte und dann auf Facebook verbreitete.
Unter den dortigen Nutzern sorgten die kurzen Video-Sequenzen sofort für angeregte Diskussionen. Denn was für einen Nager hatte der Schloss-Gastronom eigentlich in Ufernähe aufgenommen? Manche User tippten spontan auf einen Biber. Doch eine Information des Naturschutzbundes Deutschland e.V. sorgt für Aufklärung.

Schlosspark-Fund sieht einem Biber täuschend ähnlich
Das Tier aus dem Video, das sich darin gerade im niedrigen Uferwasser sein Fell putzt, sieht einem Biber zwar täuschend ähnlich, ist aber ein Nutria. Im Gegensatz zu seinem Doppelgänger hat die Gattung hervortretende, sichtbare Ohren und weiße Barthaare. Außerdem ist der Rücken ist meistens beim Schwimmen sichtbar, bei Bibern nicht.
Es ist zu vermuten, dass das Exemplar nicht das Einzige im Schlosspark ist. Denn obwohl die Tiere als sehr scheu gelten, sind sie zahlenmäßig in Deutschland stark auf dem Vormarsch. Sie gelten gar als sogenannte invasive Art, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können. Somit können und sollen sie laut EU-Verordnung und Bundesnaturschutzgesetz auch bejagt werden.

Auch im Schlosspark finden regelmäßig Jagden statt – die nächste im Dezember, bei der auch Ratten, Elstern, Greifvögel, Waschbären, Marderhunde und Kaninchen geschossen werden dürfen.
