Sexueller Missbrauch – erneut Namensänderung geplant
Die aktuelle Studie vom Juni 2022 zum sexuellen Missbrauch durch Priester des Bistums Münster hat offenbar eine weitere Namensänderung zur Folge: Der Vorstand der Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stiftung ist der einhelligen Ansicht, dass der Name der Stiftung geändert werden muss. Derzeit finden Überlegungen bezüglich eines neuen Namens statt, heißt es in einer Mitteilung des Bistums Münster vom 5. Juli.
Hintergrund für die beabsichtigte Umbenennung sind die schon vor einiger Zeit erfolgten Hinweise auf Leitungsversagen des früheren Münsteraner Bischofs Heinrich Tenhumberg im Zusammenhang mit sexualisierten Übergriffen durch Diözesanpriester während seiner Amtszeit, heißt es beim Bistum. Die Vorsitzende der Stiftung, Sigrun Schnieders, sieht sich hier durch die aktuell veröffentlichte Studie zu Missbrauchsfällen im Bistum Münster bestätigt. Die in dieser Studie erstmals historisch aufgearbeiteten Informationen über das Versagen des Bischofs in der Ahndung priesterlicher Übergriffe und insbesondere in einem zugewandten, angemessenen Umgang mit den davon Betroffenen schließe eine Beibehaltung des Stiftungsnamens aus. Eine Umbenennung solle auch den Betroffenen einen Umgang mit der Stiftung ermöglichen, so Schnieders. Die Stiftung ist der Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden in Notlagen gewidmet, die als Folge einer Schwangerschaft entstehen können.
Reinhard-Lettmann-Haus heißt nun „AmandusForum“
Die geplante Namensänderung ist nicht die erste im Zusammenhang mit Erkenntnissen zum sexuellem Missbrauch im Bistum Münster: So wurde zum Beispiel das Reinhard-Lettmann-Haus in der Dattelner Pfarrei St. Amandus bereits in „AmandusForum“ umbenannt – der Grund war die Rolle des 2013 verstorbenen ehemaligen Bischofs von Münster im Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch.