Marler bedroht Rentner im Streit um Parklücke: „Alter, komm raus“
Erst wurde es laut, dann bedrohlich: Im Streit um eine Parklücke ist ein Mann aus Marl massiv gegen einen fast 70-jährigen Rentner vorgegangen. Jetzt ist er verurteilt worden. Kurios: Die Tat fand genau vor dem Essener Landgericht statt. Genau dort, wo der 32-Jährige am Donnerstag auf der Anklagebank Platz nehmen musste. Die Strafe fiel allerdings milde aus.
In einem ersten Prozess hatte das Amtsgericht Marl noch zehn Monate Haft auf Bewährung verhängt. In der Berufungsverhandlung ist die Strafe nun auf 5.400 Euro reduziert worden (180 Tagessätze).
Faustschläge aufs Auto
Es war im Dezember 2019, als der Angeklagte die Parklücke entdeckte und für einen Bekannten freihalten wollte. Als der Rentner mit seinem Auto auftauchte, stellte er sich ihm in den Weg. Als sich der 69-Jährige davon nicht beeindrucken ließ, wurde es hässlich: „Alter, komm raus“, rief ihm der Angeklagte zu. „Ich schlag‘ Dir die Fresse ein.“ Außerdem wurde mit Fäusten auf das Fahrzeug eingeschlagen. Das zeigte Wirkung.
Vor Gericht kennt sich der Marler aus. Auch im Gefängnis hat er schon gesessen. Inzwischen hat er jedoch eine feste Partnerin, zwei Kinder und einen Job. „Ich bereue meine Vergangenheit“, sagte er den Richtern, die seine 180-Grad-Wende honorierten.
In das Urteil ist auch ein versuchter Diebstahl eingeflossen. Da hatte der Marler Schmiere gestanden.