Eine Prozession mit der Monstranz in Waltrop – ist das noch zeitgemäß?
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich am Morgen rund 300 Gläubige der katholischen Gesamtgemeinde St. Peter zu einem stimmungsvollen Gottesdienst auf dem Hof Brüggemann in der Waltroper Egelmeer-Siedlung. Nicht nur zahlreiche Kommunionkinder waren erschienen, auch Bannerabordnungen der Frauengemeinschaften, der Kolpingfamilie und des Männerwerks St. Ludgerus, der Pfadfinder und der Waltroper Schützen boten einen besonderen Rahmen rund um den Altar. Für feierliche musikalische Unterstützung sorgte eine Bläsergruppe rund um Kantor Thomas Neuleben. Als Zelebranten waren Pfarrer Carsten Roeger, Pfarrer em. Franz-Josef Durkowiak und Pater Augustine dabei.
„Ist Fronleichnam noch zeitgemäß – und wer kann noch etwas damit anfangen, wenn wir eine Oblate in einer goldenen Monstranz durch die Straßen tragen“, fragte Diakon Dieter Krumminga in seiner Predigt provokativ. Und dann holte er das Zeichen des Brotes, das Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern geteilt hat, in die heutige Zeit: „Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass wegen Missernten und wegen des Getreidemangels durch den Ukraine-Krieg wieder Hungersnöte in der Welt, etwa in Afrika, aufbrechen und Menschen sterben, weil sie nichts zu essen haben“, appellierte er. Mit Blick auf die neue Studie zum sexuellen Missbrauch durch Priester im Bistum Münster rief er dazu auf, nicht aus der Kirche auszutreten, sondern gemeinsam den tiefen Vertrauensverlust zu bewältigen.
Kommunionkinder gestalten Blütenteppich
Nach der Prozession zum Turm von St. Ludgerus wurde dort das Pfarrfest gefeiert. Ein Höhepunkt dabei: der Blütenteppich, der von den Kommunionkindern gestaltet wurde, und das Ständchen für Pfarrer Durkowiak, der seinen 80. Geburtstag nachfeierte.