Es wird weihnachtlich im Waltroper Heimatmuseum Mit Plätzchen und Pyramiden

Heinz Budde (l.) und Paul Reding vom Heimatverein Waltrop tragen einen Schwibbogen, eine Pyramide und einen Nussknacker für die Weihnachtsausstellung zusammen.
Die Heimatfreunde Heinz Budde (l.) und Paul Reding tragen Exponate für die Weihnachtsausstellung im Heimatmuseum zusammen. Im Übrigen eine ziemlich runde Sache: Es ist bereits die 60. Ausstellung im Heimatmuseum. © Heimatverein
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Das Heimatmuseum stimmt ab Sonntag (4.12.) mit einer neuen Ausstellung aufs Fest ein. „Wege nach Weihnachten“ heißt die Schau im Riphaushof an der Riphausstraße 31. Am Sonntag, 11. Dezember, ist Paul Reding mit seiner Adventslesung zu Gast, und Werner Backhaus begleitet ihn musikalisch. Beginn ist um 17 Uhr (Einlass: 16.30 Uhr). Dann gibt‘s auch Plätzchen und frisch gebackenes Steinofenbrot (so lange der Vorrat reicht) – und kostenlose Walnüsse.

Die müssen die Besucher allerdings selbst knacken. Der Riesen-Nussknacker in der Ausstellung kommt aus der Werkstatt von Paul Reding und dient lediglich dekorativen Zwecken. „Der ist viel zu empfindlich. Da knacken eher die Holzzähne als die Nüsse“, sagt der Künstler. „Nur gucken“ gilt auch für sein 1,50 Meter großes Stutenkerl-Kunstwerk. Das sieht zwar richtig lecker aus, ist aber vollkommen ungenießbar.

Zweideutiger Titel der Weihnachtsschau

Künstler und Heimatfreund Paul Reding hat die Schau unter das Motto „Wege nach Weihnachten“ gestellt. Der Titel ist gewollt doppeldeutig. Denn die Krippen, Pyramiden, Schwibbögen und andere zum Teil mehr als 100 Jahre alte Zutaten für die schönste Zeit des Jahres kann man sich auch noch nach dem Fest, bis einschließlich 5. Februar, anschauen.

Dafür steigern noch zahlreiche andere Exponate die Vorfreude auf das Fest. Zum Beispiel das „Fatschenkind“ in einer Wiege mit Stroh nebst Schafen: Besonders in Süddeutschland und Österreich wurde diese Tradition zum Weihnachtsfest früher gepflegt. Der Pfarrer holte in der Kirche eine Wickelpuppe aus der Krippe, die das Jesuskind darstellen sollte. Die wanderte dann mit guten Wünschen von Arm zu Arm.

Neben Krippen aus Venezuela und Venedig gibt es auch Exemplare zu entdecken, die Waltroper dem Heimatverein für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Darunter auch die Krippe, die früher bei Familie Reding zu Kriegszeiten unter dem Weihnachtsbaum stand. „Sie war ganz einfach, mein Vater hat sie aus Holz selbst gebaut, die Figuren waren aus Pappmaschee. Maria und Josef sahen sehr schön aus, sie durften bloß nicht nass werden.“

Der Paul Reding liest im Heimatmuseum aus seiner Weihnachtsgeschichte.
So sieht das aus, wenn Paul Reding seine Weihnachtsgeschichte im Heimatmuseum vorträgt. © Archiv

Nicht nur Reding kann sich daran erinnern, dass Weihnachtsbäume in der Nachkriegszeit nicht immer perfekt in den Himmel gewachsen sind. Dürre Tännchen wurden daher oft etwas aufgepäppelt: Löcher in den Stamm gebohrt, unten ein paar Zweige abgeschnitten und kurzerhand in die kahlen Zonen transplantiert.

Viele Exponate der Ausstellung stammen aus dem Erzgebirge, das auch für Weihnachtspyramiden bekannt ist. Die knapp 1,50 Meter große Pyramide im Heimatmuseum stammt allerdings aus einem Discount-Markt. „Eigentlich war sie unverkäuflich, diente als Hingucker für das Weihnachtsgeschäft. Nach intensiven Verhandlungen konnte ich den Filialleiter schließlich überreden, sie dem Heimatverein doch zu verkaufen“, erzählt Reding.

Die Weihnachtsausstellung ist bis zum 5. Februar am ersten und dritten Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.