Knapp acht Millionen Euro Zusatzbelastung
Die Gesamt-Zusatzbelastung des Waltroper Haushalts durch die Corona-Pandemie beläuft sich bis jetzt auf knapp acht Millionen Euro. Das geht aus der aktualisierten Aufstellung von Kämmerer Wolfgang Brautmeier für die nächste Ratssitzung am Donnerstag, 4. November,- in der auch der Haushalt eingebracht wird – hervor. Die NRW-Kommunen können diese Sonderbelastungen aus ihrem normalen Haushalt isolieren, damit der Etat genehmigungsfähig bleibt. Allerdings findet sich die Belastung dann anteilig in kommenden Haushalten wieder. Natürlich trifft das Kommunen wie Waltrop, die finanziell ohnehin nicht gut dastehen, härter als reiche Städte.
Beim Gewerbe breit aufgestellt
Brautmeier sagte im Gespräch mit unserer Redaktion, die Waltroper Zahlen seien im Vergleich der Städte nicht ungewöhnlich – die Pandemie habe schließlich alle Städte und Gemeinden betroffen. Allenfalls könne man beim Thema Gewerbesteuer-Mindereinnahmen sagen, dass hier Waltrop mit vielen kleineren Betrieben eher breit aufgestellt sei und damit nicht anhängig sei von der Situation bei einem großen Steuerzahler, wie es teils in anderen Städten der Fall ist.
Drei Faktoren sind es, die die Zahlen-Fachleute im Rathaus gegeneinander aufrechnen müssen: Mehr- oder Minderaufwand, Minder-Ertrag und Erstattungen. Beispiel: Als wegen Corona keine Kulturveranstaltungen stattfinden konnten, hatte das Kultur-Team natürlich keinen finanziellen Aufwand, etwa für Gagen oder einen Sicherheitsdienst. Aber eben auch keine Einnahmen durch Kartenverkäufe.
Unterstützungs-Zahlungen werden gegengerechnet
Und als wieder Veranstaltungen durchgeführt wurden, die wegen Corona aber nur draußen möglich waren, da war das mit Mehraufwand verbunden, der entsprechend Geld kostete: zusätzliche Absperrmaßnahmen, Strom und so weiter. Hinzu kam: Aus Gründen des Infektionsschutzes konnten nur 50 Prozent der bisherigen Platzkapazitäten angeboten werden. Die Folge: Mindereinnahmen. Gegenzurechnen sind staatliche Unterstützungs-Leistungen – im Fall der Kultur etwa die November- und Dezember-Hilfen.
Unterm Strich steht dann eine Gesamtbelastung von etwa neun Millionen Euro, von der aber etwa eine Million Euro an Unterstützungen in den verschiedenen Aufgabenbereichen wieder abgezogen werden muss. So kommt man am Ende auf die rund acht Millionen Euro Corona-Kosten.