
Sozusagen der Stöpsel gezogen wurde vor zehn Jahren am Seitendamm des Kanals in der Nähe des Parkplatzes vom Schiffshebewerks-Museum: Eine undichte Stelle war aufgetaucht und man leerte das Becken vollständig, um die Abdichtung des Kanalbetts von Gutachtern überprüfen zu lassen und danach die notwendigen Reparaturen in die Wege leiten zu können. Darüber berichtete unsere Zeitung am 21. November 2021.
30 große Schleie wurden gefischt
Aber: Bevor der Dortmund-Ems-Kanal komplett trocken fiel, retteten Fischer den Fischbestand aus diesem Abschnitt. Dabei entpuppte sich das Oberwasser am Hebewerk als wahres Biotop: Hechte, Schleien, Aale, Rotfedern und Rotaugen gingen Fischern vom Landesfischereiverband Westfalen und Lippe ins Netz.
Vier Tage lang waren sechs Fischer unterwegs, um die Tiere mit Elektrofischgeräten einzufangen. Dr. Richard Möhlenkamp vom Verband zeigte sich besonders beeindruckt von den etwa 30 großen Schleien, die zehn bis zwölf Jahre alt sind und eine Körperlänge von etwa 60 Zentimetern aufweisen. „Einen so großen Bestand dieser seltener werdenden Fischart habe ich noch nirgendwo anders angetroffen“, sagt der Experte.
Die Fische wurden unweit des Schiffshebewerks im Dortmund-Ems-Kanal wieder freigelassen. Insgesamt wurden zehn bis fünfzehn Zentner Fischbestand auf diese Weise gerettet.