
Täglich werfen wir für Sie einen Blick in unser Archiv und schauen ins Jahr 2013 zurück. Was stand damals in der Zeitung? Worüber unterhielt man sich in Waltrop? Am 23. März titelte die Waltroper Zeitung: „Klarer Freispruch“. Ein Schüler aus Waltrop konnte erleichtert aufatmen. Monatelang hatte sich der 18-Jährige dem Vorwurf ausgesetzt gesehen, ein Vergewaltiger zu sein. Dann entschied das Landgericht Bochum: An den Anschuldigungen des Opfers ist nichts dran.
Urteil fällt bereits am zweiten Verhandlungstag
„Überraschend und sehr viel schneller als ursprünglich erwartet“, so ein Sprecher des Landgerichts, habe sich die zuständige 3. Jugendkammer ein Bild von der Belastungszeugin verschaffen können, an dessen Ende nur ein Freispruch für den Angeklagten stehen konnte. Viel zu wackelig und zu widersprüchlich, vor allem in den Kernpunkten des vermeintlichen Tatgeschehens, lautete das Fazit der Bochumer Richter über die Zeugenaussage. Sogar die Opferanwältin hatte nach der Vernehmung ihrer Mandantin einen Freispruch für den 18-Jährigen beantragt.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem 18-jährigen Waltroper ursprünglich vorgeworfen, eine jugendliche Mitpatientin im Sommer 2010 in einem Krankenhauszimmer in Norddeutschland sexuell misshandelt zu haben.
Der gesamte Prozess am Bochumer Landgericht fand wegen des jugendlichen Alters des Waltroper Schülers komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.