
Wenn sie das geahnt hätten, was aus der Hebewerk-Brücke werden würde: „Im Februar wird der Knoten durchgeschlagen“, zitiert die Waltroper Zeitung in der Ausgabe vom 31.1.2013 Edgar Enderlein und Oliver Jaswetz vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich (WSA). „Nach fast zweijähriger Suche nach einer Lösung für die Brückenreparatur wird man im kommenden Monat klar haben, wie es gemacht werden kann“, heißt es weiter. „Zu den Herbstferien 2013“ rechnete man mit den Reparaturarbeiten.
Es kam anders. Ganz anders. Bis die Reparatur der Hebewerk-Brücke startete, wurde es August 2017. Und dann dauerte die Reparatur nicht einige Wochen, sondern fast drei Jahre – erst im September 2020 rollte wieder der Verkehr.
Brücke in „saumäßig schlechten Zustand“
Zurück in den Januar 2013. Damals sagte Oliver Jaswetz: „Die Hebewerk-Brücke ist in einem saumäßig schlechten Zustand.“ Hermann Poppen, Leiter des WSA Duisburg-Meiderich, ergänzte unverblümt: „Das Land läuft auf ein Riesen-Problem mit seinen Brücken zu.“ Der Sanierungsstau sei erheblich. Gleichwohl sei die Hebewerk-Brücke ein „Sonderfall“: Aus technischer und finanzieller Sicht wäre es das Einfachste, sie abzureißen und die Straße über einen Damm zu führen. Das könne aber Auswirkungen auf den Status als Weltkulturerbe für den Schleusenpark haben, da mit einem Damm ein Betrieb des Hebewerks nicht mehr möglich wäre. Umgekehrt könnte man dem WSA bei einem Brückenneubau den Vorwurf machen, Steuergelder zu verschwenden.
Eine „Problembrücke“ auf ganzer Linie also…