
Unruhige Zeiten waren das vor zehn Jahren beim Traditions-Fahrzeugbauer Langendorf. In der Ausgabe vom 30. November 2012 berichtete die Waltroper Zeitung, dass das Unternehmen nach einem schlechten Auftragseingang im Oktober seine Lieferanten, seine Mitarbeiter nicht mehr bezahlen konnte. Neue Kredite habe die Hausbank, die Sparkasse Vest, nicht zur Verfügung gestellt, erklärte Geschäftsführer Heinz-Bernd Langendorf damals im Gespräch mit unserer Redaktion. Daher habe er beim Amtsgericht in Bochum einen Insolvenzantrag stellen müssen.
Über die Hälfte der Arbeitsplätze ging verloren
Das sei ein Schock gewesen, sagte Betriebsratsvorsitzender Thomas Distelkamp. Aber er sei überzeugt, dass der Großteil der Beschäftigten die Ärmel hochkrempeln und – wieder einmal – die Karre mit aus dem Dreck ziehen werde. Heinz-Bernd Langendorf aber gestand auch ein: „Wir haben uns vom Katastrophenjahr 2009 nach der Finanzkrise mit 30 bis 35 Prozent Umsatzeinbußen nicht richtig erholt.“
Im Jahr 2002 war Langendorf schon einmal in massive finanzielle Schwierigkeiten geraten. Damals gingen im Insolvenzverfahren über die Hälfte der Arbeitsplätze verloren, aber der Betrieb lief in der neuen Langendorf GmbH weiter.
2012 schien die Lage indes nicht so dramatisch zu sein. Die Zuversicht ist groß, über diese Hürde zu kommen, ohne Mitarbeiter entlassen zu müssen. Die Langendorf GmbH nutzt eine neue Möglichkeit des Insolvenzrechts.